Ich hab' so lieb den Blick der stillen Güte
Ich hab' so lieb den Blick der stillen Güte,
Der alle Schroffheit der Natur besiegt,
Den Sonnenstrahl aus göttlichem Gemüte,
Vor dem, wie Rauch, das Häßliche versiegt.
Ich hab' so lieb die lilienweise Stirne
Die zwingend beugt des stolzen Mannes Knie,
Das milde Licht um eines Hauptes Firne,
Die stumme Macht der innern Harmonie.
O Frauenmacht, wenn Du Dich recht verständest
Und nie begehrtest über Dich hinaus,
Den Herrscherstab im Geist der Stille fändest -
Wir wären besser, heil'ger wär' das Haus!
Hugo Oelbermann (1832-1898)