Ich glaube, ich habe Ihnen schon einmal geschrieben, dass mir unser Leben oft wie ein Gang in einem unbekannten Lande vorkommt, denn ungewiss ist ja alles, was uns begegnet. Der Himmel ist überall in gleicher Nähe über uns und um uns, und ich vertraue wie Sie, dass er mir wird begegnen lassen, was mir gut ist; gleichwohl sind unsere Füße an den Boden gefesselt, und wir empfinden es schmerzlich, wenn wir in dürrem und heißem Sand dahin schreiten, und wir dürfen uns wohl nach den grünen Wiesen, Wäldern, nach den Orten sehnen, die liebreiche Menschen angebaut haben.
- Wilhelm Grimm an Jenny von Droste-Hülshoff, 9.Januar 1825 -