Über kalten dunklen Wassern
schattete mit schwarzen Seelen
einsam unsre Todesbarke.
Rot im feuchten Nebel glühte
vorn am Bug die letzte Fackel,
vor uns her schwamm blutrot-trunken
düstren Widerscheins das Wasser.
Über kalten dunklen Wassern
standen graue Nebelwände,
und noch einmal press’ ich schweigend
deine blassen frierenden Hände.
Über schwarzen Todesfluten
segeln wir auf unserem Sarge,
Sturm und Nacht kommt bald herauf,
und dies ist die dunkle See
alter Klippen, alter Riffe.
Müde sinken meine Lider
von zu langem Wachen nieder, —
lass uns ruhen, lass uns schlafen,
und wohin wir treiben,
überall ist unser Hafen.
Schlafe Geliebte! die dunklen Stunden,
Stunden der Nacht gehören dem Schlummer, —
in weißen Kissen, vom Mohne umbunden
verträume die Sorge, die Furcht und den Kummer.
Aus der Sturm- und Winternächte
kalten und toten Finsternissen
tragen dich schlafend in deinen Kissen
heimliche, uralt heilige Mächte.
Julius Hart (1859-1930)