Die Sommernacht
Nein! Nichts übertrifft doch die kühlenden Nächte,
Die Nächte nach hitzigen Tages des Sommers!
Erquickende Wollust durchdringet die Glieder,
Und stärkt und belebt!
Verführerisch tönen der Nachtigall Lieder;
Aus jedem Gebüsche schallt Wollust und Liebe;
Es rauschen die schwankenden Äste gelinder,
Und hören ihr zu.
Unzählige Blumen verhauchen hier Düfte!
Der wachen Viole, der taumelnden Rose
Balsamische, reine, gesunde Gerüche
Erfüllen die Luft.
Johanna Charlotte Unzer (1725-1782)