DER HIRSCH
Der Hirsch, der dunkel aus dem Walde tritt,
Hat einen stillen und gewissen Schritt.
Ein leises Knacken im verdorrten Holz,-
Dann steht das Bild aus Stille, Kraft und Stolz.
Und meine Seele kommt und wartet mit.
Und wie der Hirsch nach frischem Wasser schreit,
Schreit meine Seele nach dem Herrn der Zeit.
Sie neigt sich tief, trinkt sich am Bache satt,
Und wie der Hirsch, der sich gesättigt hat,
Geht sie gelassen durch die Dunkelheit.
Siegbert Stehmann (1912-1945)