DER KOHLENBARON
Durch die schmale schnurgerade Straßenzeile,
wo ein schales Blau an Häuserspitzen klebt
und das Harrende und aufgerissne Geile
flacher Neugier straffgespannte Bänder webt,
durch das Abgestumpfte vieler Mördermienen:
schiebt er sein Gesicht, das Würde kühl umprallt.
Und wie Donnern schwillt aus schnellbefahrnen Schienen,
wirbelt aus der überwältigten Gewalt
der längs Hingescharten ein Hosiannahsturm.
Und die Pose seines Blicks bejohlt die Krämpfe
und zerstört des Aufruhrs Babelturm.
Und die vielen Härten um sein hochgezognes Kinn
kräuseln sich und flattern blau wie Weihrauchdämpfe
über der Zerknirschten Büßersinn.
Paul Zech (1881-1946)