VENEDIG
III
Wie lieblich ist’s, wenn sich der Tag verkühlet,
Hinaus zu sehn, wo Schiff und Gondel schweben,
Wenn die Lagune, ruhig, spiegeleben,
In sich verfließt, Venedig sanft umspühlet!
In’s Innre wieder dann gezogen fühlet
Das Auge sich, wo nach den Wolken streben
Pallast und Kirche, wo ein lautes Leben
Auf allen Stufen des Rialto wühlet.
Ein frohes Völkchen lieber Müssiggänger,
Es schwärmt umher, es läßt durch nichts sich stören,
Und stört auch niemals einen Grillenfänger.
Des Abends sammelt sich’s zu ganzen Chören,
Denn auf dem Markusplatze will’s den Sänger,
Und den Erzähler auf der Riva hören.
August von Platen (1796-1835)
III
Wie lieblich ist’s, wenn sich der Tag verkühlet,
Hinaus zu sehn, wo Schiff und Gondel schweben,
Wenn die Lagune, ruhig, spiegeleben,
In sich verfließt, Venedig sanft umspühlet!
In’s Innre wieder dann gezogen fühlet
Das Auge sich, wo nach den Wolken streben
Pallast und Kirche, wo ein lautes Leben
Auf allen Stufen des Rialto wühlet.
Ein frohes Völkchen lieber Müssiggänger,
Es schwärmt umher, es läßt durch nichts sich stören,
Und stört auch niemals einen Grillenfänger.
Des Abends sammelt sich’s zu ganzen Chören,
Denn auf dem Markusplatze will’s den Sänger,
Und den Erzähler auf der Riva hören.
August von Platen (1796-1835)