INS FERNBLAU SCHWEBEND
In der Höhe blaue Farben
Taucht mein Sehnen irren Mühns.
Wehn im Dunste blaue Garben
Wie verwunschenen Erblühns?
Doch die Farben strömen nieder,
Klimme ich zur Höhe auf:
Aus den Tälern blau wie Flieder
Dampft es dick zum Felsenknauf.
So kann ich mich nicht erreichen,
Bin geteilt in Leicht und Schwer,
Und das Leben winkt sich Zeichen
Übers klare Lüftemeer.
Oskar Loerke (1884-1941)