Mittwoch, 8. Januar 2020

VERWORRENHEIT





VERWORRENHEIT

Wohl ist es oft, als könnten unsre Hände
die Bilder formen, die sich zu uns drängen,
als könnten wir des Geistes Fessel sprengen
und eingehn in die Zeiten großer Wende.

Dann stürmen wir bestürzt durch das Gelände
und suchen Wolken hinter Hügelhängen
und frühen Mond. Doch allen unsern Gängen
bestimmt das Schicksal stets ein wirres Ende.

Du wilder Weg, wir geh'n in harten Schuh'n
die Felder flüstern Wind fährt durch die Nacht
wir rufen auf und wollen nimmer ruh'n

doch schon sind unsrer Schöpfung Schauer weit.
Wir taumeln, lächeln ohne Macht
und sinken wieder in Verworrenheit.


- Arno Schmidt -