WINTERABEND
Der Nebel legt sich kühl und grau
auf die Dinge, und nur Laternen
und die weissen Hauben von Schwestern
schimmern. Und einzelne Worte fallen
wie Regentropfen: . . Gestern . .
und: . . meine Frau . .
und seltsam hallen
sie nach wie Gedichte
und man denkt eine ganze Geschichte
aus ihnen zusammen.
Ein einsamer Schritt verweht noch im Norden,
die Straßen sind still,
und der Lärm ist müde geworden,
weil die Stadt nun schlafen will.
Wolfgang Borchert (1921-1947)