Montag, 9. Dezember 2019

ICH GEHE FÜR MINUTEN FORT





ICH GEHE FÜR MINUTEN FORT

„Ich gehe für Minuten fort…“
Die Arbeit auf dem Tisch (das Wort
Der Faulen hieße Chaos) blieb
Wirr aufgehäuft. Wohin’s dich trieb,

Frag ich Paris, such deine Spur.
Denn in den alten Märchen nur
Schwingt man zum Himmel sich empor!
Wer weiß, wohin ich dich verlor?

Im Schrank, zwei Kirchentüren breit,
Stehn alle Bücher aufgereiht.
Nicht eine Zeile fehlt darin.
Doch du, doch du: Wohin, wohin?

Dein Gesicht und dein Wort,
Deine Schultern sind fort.
Wie schutzlos ich bin!
Wohin nur, wohin

(Marina Zwetajewa)