NACHKLANG
Frei sein ist nichts: ich wollt, ich wäre dein
So völlig einwärts wie der Baum der Rinde,
Die er bewohnt und tränkt; der Pol dem Stein
Magnet, der Demant seinem Fürstenkinde.
Im Winde totes Laub ist frei; Gesinde
Sind die entworfenen Sterne vor dem Schrein
Des Herrn: das Loblied laß mich, nicht den Schrei sein,
O Herz der Ordnungen! laß mich nicht frei sein,
Frei sein ist nichts: ich wollt, ich wäre dein!
Rudolf Borchardt (1877-1945)
Frei sein ist nichts: ich wollt, ich wäre dein
So völlig einwärts wie der Baum der Rinde,
Die er bewohnt und tränkt; der Pol dem Stein
Magnet, der Demant seinem Fürstenkinde.
Im Winde totes Laub ist frei; Gesinde
Sind die entworfenen Sterne vor dem Schrein
Des Herrn: das Loblied laß mich, nicht den Schrei sein,
O Herz der Ordnungen! laß mich nicht frei sein,
Frei sein ist nichts: ich wollt, ich wäre dein!
Rudolf Borchardt (1877-1945)