HEILIGE WINTERNACHT
Die überschneiten Felder funkeln wie polierter Stahl,
bis an die nachtschwarz vorgeschobene Wälderküste.
Alleen schneiden, schroff wie zackige Gerüste,
der Schimmerflächen wechselndes Opal.
Wie eine ungeheure Kuppel steigt der Mond herauf.
Weißgelbe Wolken flattern: aufgebläht wie Fahnen,
die sich in Prozessionen um Monstranz, Soutanen
und Opferschreine scharen. Und wie Knauf an Knauf
auf Schäften hingespitzt, erblitzen die Gestirne.
Nacht schauert, überblitzt vom orgelnden Orkan,
stumm-fromm zusammen. Aller Unrast abgetan
ragen des Dorfes Dächer auf: steilsteif wie Firne
und spiegeln, wie um letzte Schwärze abzuschwächen,
die weißen Giebel in den zugefrornen Bächen.
Paul Zech (1881-1946)
Die überschneiten Felder funkeln wie polierter Stahl,
bis an die nachtschwarz vorgeschobene Wälderküste.
Alleen schneiden, schroff wie zackige Gerüste,
der Schimmerflächen wechselndes Opal.
Wie eine ungeheure Kuppel steigt der Mond herauf.
Weißgelbe Wolken flattern: aufgebläht wie Fahnen,
die sich in Prozessionen um Monstranz, Soutanen
und Opferschreine scharen. Und wie Knauf an Knauf
auf Schäften hingespitzt, erblitzen die Gestirne.
Nacht schauert, überblitzt vom orgelnden Orkan,
stumm-fromm zusammen. Aller Unrast abgetan
ragen des Dorfes Dächer auf: steilsteif wie Firne
und spiegeln, wie um letzte Schwärze abzuschwächen,
die weißen Giebel in den zugefrornen Bächen.
Paul Zech (1881-1946)