AN DEN MOND
Du steigst über uns, gedunsen fahle Grimasse
Du grellst auf die grauen Nebelgebilde im Moor
Du gießest, Giftmischer, gelbes Licht in die klumpige Masse
Der Nacht, lauernd aus wirrem Gewölk hervor.
Du lockst sanft lächelnd, Lustmörder, und bist doch dem Wandrer gram
Du erscheinst geduckt, rote Larve, Gespenst über dunklem Dach
Du grinst, Brandstifter, durch der Gardinen Scham
Du verführst Irre, küssest entsetzliche Sünden wach.
Du erfüllst, glatte Maske, der Toren Herz mit Wahn
Du verwirrst Kinder und Kranke, höhnst Trinker und äffest die Weisen
Grausamer Sadist, du tust Hunden das Furchtbarste an,
Daß sie wütend und bellend an ihren Ketten reißen.
Hans Schiebelhuth (1895–1944)
Du steigst über uns, gedunsen fahle Grimasse
Du grellst auf die grauen Nebelgebilde im Moor
Du gießest, Giftmischer, gelbes Licht in die klumpige Masse
Der Nacht, lauernd aus wirrem Gewölk hervor.
Du lockst sanft lächelnd, Lustmörder, und bist doch dem Wandrer gram
Du erscheinst geduckt, rote Larve, Gespenst über dunklem Dach
Du grinst, Brandstifter, durch der Gardinen Scham
Du verführst Irre, küssest entsetzliche Sünden wach.
Du erfüllst, glatte Maske, der Toren Herz mit Wahn
Du verwirrst Kinder und Kranke, höhnst Trinker und äffest die Weisen
Grausamer Sadist, du tust Hunden das Furchtbarste an,
Daß sie wütend und bellend an ihren Ketten reißen.
Hans Schiebelhuth (1895–1944)