FRÄNKISCHES LAND
Hügel halten sich umschlungen,
Einer in des andern Hand.
Über das besonnte Land
Zieht ihr Reigen sanft geschwungen.
Um die innigen Gestalten
Ebene wie ein Mantel liegt,
Und ein graues Städtlein schmiegt
Sich beglückt in seine Falten.
Wald wirkt einen dunklen Saum
Durch die kräftig grünen Wiesen.
Hell von allen Hängen fließen
Lichter in den klaren Raum.
Von den Feldern steigt ein Hauch
Würzig auf aus Halm und Heue,
Und die endlos tiefe Bläue
Dunstet fern im Höhenrauch.
Schräg aus Westen quillt die Flut
Letzter Sonne in die Gassen.
Nun, die Stadt in Gold zu fassen,
Glanz auf First und Fenster ruht.
Heimat flammt in hohem Schein,
Ist dem Himmel zugeleitet.
Unter goldner Brücke gleitet
Abend in des Städtchen ein.
Karl Bröger (1886-1944)