DUNKEL WARD DIE GLUT IM HERDE
Dunkel ward die Glut im Herde
Mir im Wachen, mir im Traum,
Aus der harten Wintererde
Wuchs die Trauer wie ein Baum.
Soll ich ihre Stimme hassen,
Wehren ihrer Übermacht?
Mit dem Herzen will ich's fassen,
Was ich ahne in der Nacht:
Eingehüllt in Traum-Gefieder,
In der Lichter fromme Zier,
Schöner Himmel, stehst du wieder
Als ein Wächter über mir,
Um der reinen Sterne willen
Und des Heiles Wiederkehr
Legst du diesen todesstillen
Tiefen Schatten um mich her.
Henry von Heiseler (1875-1928)