Samstag, 31. März 2018

GIB MIR LIEBE



 
 
GIB MIR LIEBE

    Welche Wiesen duften deine Hände?
    Fühlst du wie auf deine Widerstände
    stärker sich der Duft von draußen stützt.
    Drüber stehn die Sterne schon in Bildern.
    Gib mir, Liebe, deinen Mund zu mildern;
    Ach, dein ganzes Haar ist unbenützt.

    Sieh, ich will dich mit dir selbst umgeben
    Und die welkende Erwartung heben
    Von dem Rande deiner Augenbraun;
    Wie mit lauter Liderinnenseiten
    will ich dir mit meinen Zärtlichkeiten
    alle Stellen schließen, welche schaun.

    (Rainer Maria Rilke)