Donnerstag, 18. Januar 2018

Kalendergedicht, Donnerstag 18. Januar 2018




RUSSISCHES LIED


Im Eis des Mondes wandern wir.
Den Schnee der Sterne spüren wir.
Der Frost, der Fluß und Bäche bricht,
Trifft brennend unser Angesicht.

Den Hauch der Fremde atmen wir.
Die Last der Nächte tragen wir.
Das Licht gefriert im Niederfall
Zu klirren Glas und Trugkristall.

Die Bitternis verschweigen wir.
Ein wenig Liebe suchen wir.
Der Schnee zu unsern Füßen schreit:
Die Lieb`ist wie die Heimat weit.


Siegbert Stehmann (1912-1945)