Sonntag, 28. Mai 2017

Für mein Herz genügt deine Brust...




Für mein Herz genügt deine Brust,
für deine Freiheit genügen meine Flügel.
Von meinem Mund gelangt bis zum Himmel,
was schlummerte auf deiner Seele.

In dir ist die Illusion eines jeden Tages.
Du kommst wie der Tau zu den Blumenkronen.
Du untergräbst den Horizont durch dein Fernsein.
Ewig auf der Flucht wie die Welle.

Du singst, so sagte ich, im Wind
wie die Föhren und wie die Masten.
Wie sie bist du hoch und schweigsam.
Und plötzlich wirst du traurig, wie eine Reise.

Gastfreundlich wie ein alter Weg.
Dich bevölkern Echos und Stimmen der Sehnsucht.
Ich erwachte, und manchmal ziehn flüchtend Vögel fort
Vögel, die schliefen in deiner Seele.


(Pablo Neruda)