Zu solchen Stunden gehn wir also hin und gehen jahrelang zu solchen Stunden, auf einmal ist ein Horchender gefunden- und alle Worte haben Sinn.
Dann kommt das Schweigen,das wir lang erwarten, kommt wie die Nacht,von großen Sternen breit: zwei Menschen wachsen wie im selben Garten, und dieser Garten ist nicht in der Zeit.
Und wenn die beiden gleich darauf sich trennen, beim ersten Wort ist jeder schon allein. Sie werden lächeln und sich kaum erkennen, aber sie werden beide größer sein…
Süße Person, faß deine Seele an und komm, wir wollen morgen mit einer Bimmelbahn hinausfahren an ein Meer und Schneckenhäuser sammeln.
Sei nicht ängstlich, greif nach dem reiselustigen Fisch im Wasser - mit dem Tropfenüberschuß des letzten Regens der Erde wasche ich dir die Augen aus, denn du hast kein Recht zu weinen, bevor du nicht tot bist und ein Stern dir sagt: Weine nun, Engel!
Goldne Fäden in der Luft, Später Rosen letzter Duft, Rotes Laub, der Sommer flieht, Leise singt sein Abschiedslied Vöglein noch aus Waldesgrund, Halt sie fest, die schöne Stund´!
Da tat es mir wohl, vor dir zu weinen, um sie und für sie, um mich und für mich. Ich ließ den Tränen, die ich zurückgehalten, freien Lauf. Mochten sie fließen, so viel sie wollten. Ich bettete mein Herz hinein und fand Ruhe in ihnen.
Wer wie die Biene wäre, die die Sonne auch durch den Wolkenhimmel fühlt, die den Weg zur Blüte findet und nie die Richtung verliert, dem lägen die Felder in ewigem Glanz, wie kurz er auch lebte, er würde selten weinen
Warm in den weichen Wolkendaunen Die abendmüde Sonne lacht! Es gleitet wie ein holdes Staunen Leis über Wald und Wiesenpracht. Der Schatten ist in Licht zerflossen, Der Vögel Traumgesang verhallt, Es atmet golden übergossen Im Sonnendunst der Fichtenwald.
Wenn ich einmal im Lebensland, im Gelärme von Markt und Messe – meiner Kindheit erblühte Blässe: meinen ernsten Engel vergesse - seine Güte und sein Gewand, die betenden Hände, die segnende Hand, - in meinen heimlichsten Träumen behalten werde ich immer das Flügelfalten, das wie eine weiße Zypresse hinter ihm stand …
was brauchst du? einen Baum ein Haus zu ermessen wie groß wie klein das Leben als Mensch wie groß wie klein wenn du aufblickst zur Krone dich verlierst in grüner üppiger Schönheit wie groß wie klein bedenkst du wie kurz dein Leben vergleichst du es mit dem Leben der Bäume du brauchst einen Baum du brauchst ein Haus keines für dich allein nur einen Winkel ein Dach zu sitzen zu denken zu schlafen zu träumen zu schreiben zu schweigen zu sehen den Freund die Gestirne das Gras die Blume den Himmel
Ich muß nicht unbedingt gewinnen, aber ich muß ehrlich sein. Ich muß nicht unbedingt erfolgreich sein, aber ich muß nach dem Licht streben, das in mir ist.
Ich liebe das Septembergelb,
den Morgentau auf Spinnenfäden,
das Blatt, das nichts am Baum mehr hält,
der kurze Tage stummes Reden.
Der Krähe Ruf, das Stoppelfeld -
mehr, als des Frühlings Drang und Hast,
ist es der Herbst, der zu mir passt.
Und ich sitze hier am Fenster Schau den Autos zu Streichle die Katzen Und denke, das wärst du Ich sitze hier am Ofen Und schaue in das Buch Versuch die Worte zu entziffern Doch es bleibt bei dem Versuch Leg mich auf mein Bett Und bin weit von hier Mach die Augen auf Und seh dich vor mir
Ich bin so reich in deinem Angedenken, Daß ich mich nimmer kann ganz einsam nennen, Nur wenn ich ganz mich kann hinein versenken, Vergeß ich es, daß Tal und Flut uns trennen. Will mir die Welt die eitlen Freuden schenken, Ich fliehe sie, und mag sie nimmer kennen, Welt, Himmel, Lenz und Liebe sind vereint, Wo mir dein Bild, ein süßer Stern, erscheint.
Heute geht ein großer Herbstwind im Park umher; die Wege sind erfüllt von ihm und von dem was er treibt und trägt, aber in dem Garten voll Astern und Rosen, dem Gärtner-Garten, war es noch warm, Wärme von vielen Sommertagen, und es war noch Aufsteigendes in den Blumenstengeln und in den Stämmen und Ästen der Apfelbäume zwischen denen wir umhergingen bis wir schließlich unvermittelt jeder das Seine zu wissen glaubten.
man merkt es nicht von Stunde zu Stunde. auch nicht von Tag zu Tag. Aber die Wochen merkt man. Woche für Woche kommt man dem Leben ein Stück weiter abhanden. das ist noch kein Sterben. Sterben ist anders, das hat einen bestimmten Geruch in den Zimmern und um die Menschen herum. es ist nur ein allmähliches Abhandenkommen, und man schaut sich zu, wie es geschieht, und dass es weniger mühsam ist, Hände loszulassen als sie zu halten und wie schnell man sich daran gewöhnt, Dinge nur noch halb zu tun als ganz, und dass es nur wenige sind, die es merken.
dass wir so uneins sind hält uns zusammen du dort ich hier – wir sind auf andrer fahrt: dein istgewesen mein eswirdnochkommen zwei blinde flecken in der gegenwart die uns gehört wie träume vorm erwachen wenn wir schon wissen dass wir träumer sind die mit uns spielt ein weilchen in den winden bis jedes hier und dort sich wiederfindet.
Verhanden ist die liebliche Zeit, Die große Hitz ist gewichen, Der angenehme Herbst viel Leut erfreut, Rot sein, die vor erblichen. Drauf hat gewartet der Bauer hart, Der Herbst sein Stadel füllet, Dem Herbst zu Gfalln, bei heißem Strahln In Sommer sich selbst stillet.
Wieder die Abschiedsvorstellung. Was ist, was wird und war, Verschwimmt in eines. Verändert Bin vielleicht nur ich. Und eines Herbstes septembert Es ohne mich. Die letzte Sonne des Jahres. Der letzte Schmetterling. Violett blüht die letzte Distel, Da wo ich gehe und ging.
Sei sanft, wenn du kannst, das Leben Ist sowieso hart und schwer. Vielleicht hat es das früher gegeben, Jetzt gibt es das nicht mehr: Leicht sein und einfach leben Ohne Nutzungs- und Musterungsschein. Wenn wir uns nicht Liebe geben, Uns umfangen und uns erheben, Betonieren sie uns ein.
Nur eine schmale Wand ist zwischen uns, durch Zufall; denn es könnte sein: ein Rufen deines oder meines Munds – und sie bricht ein ganz ohne Lärm und Laut.
Über ein Glück, das du flüchtig besessen, Tröstet Erinnern, tröstet Vergessen, Tröstet die alles heilende Zeit. Aber die Träume, die nie errungnen, Nie vergeßnen und nie bezwungnen, Nimmer verläßt dich ihr sehnendes Leid.
Oh Du, Geliebte meiner 27 Sinne, ich liebe Dir! Du, Deiner; Dich Dir, ich Dir, Du mir, - - - - wir? Das gehört beiläufig nicht hierher!
Wer bist Du , ungezähltes Frauenzimmer, Du bist, bist Du? Die Leute sagen, Du wärest. Laß sie sagen, sie wissen nicht, wie der Kirchturm steht.
Du trägst den Hut auf Deinen Füßen und wanderst auf die Hände, auf den Händen wanderst Du.
Halloh, Deine roten Kleider, in weiße Falten zersägst, Rot liebe ich, Anna Blume, rot liebe ich Dir. Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, - - - - - wir? Das gehört beiläufig in die kalte Glut! Anna Blume, rote Anna Blume, wie sagen die Leute?
Preisfrage: 1.) Anna Blume hat ein Vogel, 2.) Anna Blume ist rot. 3.) Welche Farbe hat der Vogel.
Blau ist die Farbe Deines gelben Haares, Rot ist die Farbe Deines grünen Vogels. Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid, Du liebes grünes Tier, ich liebe Dir! Du Deiner Dich Dir, ich Dir, Du mir, - - - - wir! Das gehört beiläufig in die - - - Glutenkiste.
Anna Blume, Anna, A - - - - N - - - -N- - - - -A! Ich träufle Deinen Namen. Dein Name tropft wie weiches Rindertalg.
Weißt Du es Anna, weißt Du es schon, Man kann Dich auch von hinten lesen. Und Du, Du Herrlichste von allen, Du bist von hinten und von vorne: A - - - - - - N - - - - - N - - - - - -A. Rindertalg träufelt STREICHELN über meinen Rücken. Anna Blume, Du tropfes Tier, Ich - - - - - - - liebe - - - - - - - Dir!
Der Herbstmond führt uns an der Nase herum. Es scheint, als dächte ich durch ihn an dich und du durch ihn an mich – dabei sind wir beide nur einsame Hasenkinder.
es ist zeit. die kraniche ziehen. in meinen träumen bin ich am meer. sammle muscheln. gebe ihnen namen. die schönste benenne ich nach dir. am morgen schwimme ich zurück, in deine arme. erzähle dir von spuren im sand, von verzauberten muscheln. zeige dir die eine, die nun deinen namen trägt. halte sie an dein ohr. sie ruft dich. am himmel ziehen kraniche. es ist zeit.
da liest du ein paar Zeilen, und weißt, für den Rest des Tages wird eine heimliche Stille in dir bleiben, du wirst reden und lächeln und deine Wege gehen, aber das Herz wird dir leiser schlagen, und keiner wird es hören, und keiner wird wissen, warum.
den langen weg nachhause laufen wir unter freiem himmel es gibt keinen entwurf für das leben man ist immer genau dort wo man gerade ist du machst einen schritt und jetzt? fragst du mich jetzt sind wir nicht mehr dort sondern hier, sage ich das jetzt ändert sich stetig wir gehen weiter hier wird dort hier wird dort hier wird dort jetzt nimmst du meine hand.
Sie blicken durch den Regen hell mich an, so licht, dass sie die Sonne mir ersetzen. Und gar nichts von des Regens Trauer kann die leuchtend gelbe Freude mir verletzen. Auflachend neigen sie sich in dem Grün, das rein und frisch ihr Lachen mir begleitet - ich leg' ihnen mein Lied zu Füßen hin, weil sie mir eine Freude heut bereitet. 30.6.1941
Schon wieder ist der Herbst ins Land gezogen; Der Sense fiel das Aehrenfeld zum Raube. Mit welken Blättern spielt der Wind im Staube, Und auf den Wiesen graue Nebel wogen.
Zugvögel kommen schaarenweise geflogen; Sie ziehn ins Land, wo noch mit grünem Laube Geschmückt die Wälder prangen, wo die Traube Reift unter ewig blauem Himmelsbogen.
Ich glaube, dass jeder Mensch im tiefsten seines Herzens eine Ahnung davon hat, dass er auf dieser Erde nicht zu Hause, jedenfalls nicht ganz zu Hause ist.
Geduld ist das Schwerste und das Einzige, was lernen sich lohnt. Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen.
Das Liebhaben ist gewiss das größte Wunder im Himmel und auf Erden und das Einzige, von dem ich mir vorstellen kann, dass ich es in Ewigkeit nicht satt bekommen werde.
Was soll mir ein Buch? In den Bäumen blättert der Wind; und ich weiß, was dorten für Worte sind, und wiederhole sie manchmal leis. Und der Tod, der Augen wie Blumen bricht, findet meine Augen nicht.....