MAN FÜHLTE EIN SEHNEN
Man fühlte ein Sehnen, eine Art Durst in dieser warmen Luft.
Ich beugte mich über den Zaun: vor mir streckte ein
wilder roter Mohn aus dichtem Gras seinen schlanken Stengel
hervor: ein großer runder Tropfen nächtlichen Taus glänzte
in dunklem Schimmer auf dem Grund der geöffneten Krone.
Alles umher war wie in sich selbst versunken;
alles schien hingestreckt, unbeweglich und erwartungsvoll
den Blick nach oben gerichtet zu haben.
Worauf harrte diese blaue, träumende Nacht?…
(IwanTurgenjew)
Man fühlte ein Sehnen, eine Art Durst in dieser warmen Luft.
Ich beugte mich über den Zaun: vor mir streckte ein
wilder roter Mohn aus dichtem Gras seinen schlanken Stengel
hervor: ein großer runder Tropfen nächtlichen Taus glänzte
in dunklem Schimmer auf dem Grund der geöffneten Krone.
Alles umher war wie in sich selbst versunken;
alles schien hingestreckt, unbeweglich und erwartungsvoll
den Blick nach oben gerichtet zu haben.
Worauf harrte diese blaue, träumende Nacht?…
(IwanTurgenjew)
![]() |
Foto: Tim Maas |