WINTER
Der Triefbart zackt vereist vom Regenrohr.
Nordost steift wölfisch das gespitzte Ohr.
Ein Stern friert bläulich an, von Dunst umdickt.
Der Neuschnee klingelt glasbehängt und tickt.
Und Krähen schwimmen in den Acker schwer,
Der starre Wellen schlägt, ein schweigend Meer.
Gertrud Kolmar (1894-1943)