Oh du bist schön. Wenn auch nicht mir.
Aber du kannst dich nirgends verhalten.
Ich weiß, daß mir deine Augen nicht galten,
aber ich habe mich wie ein Tier
in deine Blicke gelegt. Oh du bist schön.
Um die Höhn
deines Leibes kreist
dunkel dein Duft
Und dein spiegelnder Geist
speist
grundlose Brunnen in dir
Oh du bist schön
Mir ist die Lust
zu Rose und Pfirsich vergangen
Die Spangen
an deinen Armen sind wärmer
Ich will keine Vögel mehr fangen
Ich will ärmer und ärmer
werden für dich : so schön bist du
Meine Sinne sind mir zu Einem Sinn
verschmolzen an dir.
Ich spüre nur, daß ich zu dir hin
bin – : nimm.
Verlier
- Rainer Maria Rilke -