BEGRENZTES LICHT
Der Nebel hat alles
in seine Totenwäsche geschlagen das Wasser
Bricht durch Fenster und Türen es treibt
Meine Schätze davon die Deckel aufgeklappt
Als wäre es Plunder des Nebelhorn
Spielt seine tragische Weise
Eine Weile schwimmen Gäbelchen Erstausgaben
Die selbstgefällige Dielenuhr mit einem
Zeitgefühl das schon lange nicht mehr
Intakt ist und die geputzten Blumenzwiebeln
Allen voran die Morgen- und Abendgrüsse
Unserer Hände sieben Jahre unter dem
Dachfirst gestapelt sie sinken
Ins schwarze dampfende Wasser.
Es ist schön über den Dingen stehn
Wenn die Flut ansteigt.
Dieser trübe Nebel von Jahren.
All diese Jahre voll Nebel.
- Sarah Kirsch -
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Foto: Tim Maas |