Montag, 31. August 2015

Lass mich bei dir sein....





Lass mich bei dir sein,
so nah bei dir sein,
dass dein Atem meiner wird,
dein Gesicht verschwimmt,
alle Ängste nimmt,
und dein Mund bestimmt die Zeit.


Nur ein Spiegel sein,
ohne ich zu sein,
mich verliern in deinem Arm,
wortlos zu verstehn,
dich nur anzusehn und zu wissen,
du bist da.


Dir so nah zu sein,
so vertraut zu sein,
dass kein Laut uns mehr erreicht;
deine Stimme hörn,
nichts mehr zu begehrn,
wenn dein Lächeln mich umarmt.


Lass mich bei dir sein,
so nah bei dir sein,
dass dein Atem meiner wird,
wenn der Tag beginnt,
uns die Stille nimmt,
ist die Nacht schon nicht mehr weit.



(Hildegard Knef)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

"Vieles hab' ich vergessen....






 "Vieles hab' ich vergessen,
doch nicht die Erinnerung an das Blau und das Gelb,
das Rot und das Grün des leuchtenden Sommers"


(Aus China) 











Foto: Tim Maas









 

Die Farben der Anemonen....






Die Farben der Anemonen
werden bleich

Mach dir nichts vor
es geht zu Ende

Unsichtbare Raubtiere
schleichen
um deine Lebenslust

Angst durchbohrt
deinen Sommertraum

Bald
blühen Eisblumen

Erfinde
ein Apfellied



(Rose Ausländer)










twitter #fotoprojekt2015 KW36 "Brücke"







(...)

und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe -
das einzig Bleibende, der einzige Sinn...

(Thornton Wilder)











Foto: Tim Maas









Wenn ich






WENN ICH

Wenn ich jetzt stark bin
will ich dich
vor der Kälte zudecken
mit mir

und wenn ich jetzt schwach bin
will ich mich
verstecken
bei dir und in dir

wenn ich jetzt klug bin
will ich dein Schutz
gegen jede Gefahr sein

und wenn ich jetzt dumm bin
will ich
dein Nichtsnutz
und dein Narr sein


(Erich Fried)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Vom Gedichteschreiben






Vom Gedichteschreiben

Ein Gedicht schreiben,
dem die Worte fehlen -

vage,
transzendent,
spürbar.

So einen lichten Tag
beschreiben,

an dem der Himmel
hoch ist und
die Sehnsucht schweigt.



© Annette Gonserowski






(...) Nur ab und an...





(...)

Nur ab und an, kaum daß der Wind die Äste
Des Baumes rührt, löst leise sich ein Blatt,
Wie sich ein stiller Gast vom späten Feste
Heimlich nach Hause stiehlt, müde und satt.

(Gustav Falke)

















ein banges sehnen überkommt mich.....






ein banges sehnen überkommt mich gegen abend
und ich fürchte mich
sei mir nicht bös ich habe wie ein kleiner junge angst
warum kann ich nicht sagen
sie hat so große augen diese angst
sie ist wie eine katze 
im dunkeln sieht sie dich

(Jan Skácel)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

dich sehen im dämmrigen raum.....




 
 
dich sehen
im dämmrigen raum
vorhänge
bedecken die fenster
schützen uns
vor licht
und erkenntnis

wir schreiben
den traum fort
zählen die tage
an die wand

zählen uns in die tage
in den raum
bedecken uns
mit schlaf


(schreibland)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Sonntag, 30. August 2015

Und dann habe ich dich wiedergesehen .....





Und dann habe ich dich wiedergesehen 
im Raum hinter dem Klang deiner erinnerten Stimme
da umarmtest du mich wie damals
als ich noch lebte

(Sami Kuci)
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Und der Letzte geht vielleicht vorüber.....




Und der Letzte geht vielleicht vorüber
und erkennt mich nicht obzwar ich brenn.
Ach die Bäume hängen glühend über
und ich fühle keinen Fühlenden.


(Rainer Maria Rilke)









Herbstlicht






Herbstlicht

Der Tag ist ein Bettler,
alt und verhärmt,
und sammelt als Almosen Licht.
Zögerlich läßt er es leuchten,
immer in Angst,
ungestüme Abendwinde kämen
und trügen es mitleidlos fort.


(Jost Renner)







Foto: Tim Maas













Gebt uns....




GEBT UNS


Gebt uns. was wir zerstören können,
Eine Blumenkrone, einen Winkel der Stille,
Einen Glaubensgenossen, einen Richter,
Eine Telefonzelle,
Einen Journalisten, einen Abtrünnigen,
Einen Fan der anderen Mannschaft,
Eine Laterne, einen Kanaldeckel, eine Bank.
Gebt uns, was wir beschmieren können,
Einen Verputz, die Gioconda,
einen Kotflügel, einen Grabstein.
Gebt uns, was wir vergewaltigen können,
Ein schüchternes Mädchen,
Ein Beet, uns selbst.
Verachtet uns nicht: wir sind Herolde und
Propheten.
Gebt uns, was brennt, beleidigt, schneidet,
durchstößt und beschmutzt,
Was uns fühlen läßt, daß es uns gibt.
Gebt uns einen Knüppel oder einen Nagant,
Gebt uns eine Spritze oder eine Suzuki.
Erbarmet euch unser.


(Rrimo Levi)
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Im welken Walde ......






 
Im welken Walde ist ein Vogelruf,
der sinnlos scheint in diesem welken Walde.
Und dennoch ruht der runde Vogelruf
in dieser Weile, die ihn schuf,
breit wie ein Himmel auf dem welken Walde.
Gefügig räumt sich alles in den Schrei.
Das ganze Land scheint lautlos drin zu liegen,
der große Wind scheint sich hineinzuschmiegen,
und die Minute, welche weiter will,
ist bleich und still, als ob sie Dinge wüsste,
an denen jeder sterben müsste,
aus ihm herausgestiegen.


(Rainer Maria Rilke)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Foto: Tim Maas
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Trübnis






TRÜBNIS

Wenn der Wind
die Farben stiehlt

Spiegel -
 - Bilder

deinen Weg
in Trübnis werfen… 

… kann je
die Seele
wieder atmen?


(Alexander Kästel)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Samstag, 29. August 2015

Wir lernten uns dort kennen....






Wir lernten uns dort kennen, wo die Zaubersprüche sterben,
aber wir haben unser Geheimnis gerettet,
das Verschwiegene ist unsere Geschichte.


- Sami Kuci -






 
 
 
 
 
 
 
 

Geliebtsein heißt aufbrennen....







Geliebtsein heißt aufbrennen.
Lieben ist: Leuchten mit unerschöpflichen Öle.
Geliebtwerden ist vergehen, Lieben ist dauern.

(Rainer Maria Rilke)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Foto: Tim Maas
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ich liebe das Septembergelb....





Ich liebe das Septembergelb,
den Morgentau auf Spinnenfäden,
das Blatt, das nichts am Baum mehr hält,
der kurze Tage stummes Reden.
Der Krähe Ruf, das Stoppelfeld -
mehr, als des Frühlings Drang und Hast,
ist es der Herbst, der zu mir passt.

(Alexander Smith 1829 - 1867) 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Und wäre der Sommer....





Und wäre der Sommer auch
süß gewesen wie Wein :
Im frühen Herbst beginnen
die Blätter, zu fallen
wie allzu bittere Tropfen.


(Jost Renner)








Foto: Tim Maas












 

das blau vom himmel kratzen....






das blau vom himmel kratzen
auf der dachzinne
wo die zeit steht
nur vogelgezwitscher
und wind

- sabina naef / leichter schwindel -
 
 
 
 
 
 
 
 
 

wind






wind

der wind heute nacht
hatte sich verirrt

er klopfte ans fenster
bat zu bleiben

ich sagte ihm
er solle gehen

er klopfte ohne unterlass
fragte, ob du hier wärst

die ganze nacht
hielt ich dich beschützt

in der höhle
meines herzens


(Rea Revekka Poulharidou)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Foto: Tim Maas
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Durch die Fenster deiner Augen







DURCH DIE FENSTER DEINER AUGEN



Durch die Fenster deiner Augen,

sehe ich auf ein Land,

unbekannt und glückselig.



Dort möchte ich mich

niederlassen und hinlegen,

wie in ein flaumiges Nest.



(Alma Marie Schneider) 






 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


Freitag, 28. August 2015

...möge das Leben Ihnen aufgehen....




...möge das Leben Ihnen aufgehen, Tür um Tür; mögen Sie in sich die Fähigkeit finden, ihm zu vertrauen, und den Mut, gerade dem Schweren das meiste Vertrauen zu geben...
 
...Was von uns verlangt wird , ist, dass wir das Schwere lieben und mit dem Schweren umgehen lernen. Im Schweren sind die freundlichen Kräfte, die Hände, die an uns arbeiten. Mitten im Schweren sollen wir unsere Freuden haben, unser Glück , unsere Träume: da, vor der Tiefe dieses Hintergrunds, heben sie sich ab, da sehen wir erst, wie schön sie sind. Und nur im Dunkel der Schwere hat unser kostbares Lächeln einen Sinn; da leuchtet es erst mit seinem tiefen, träumenden Licht, und in der Helligkeit, die es für einen Augenblick verbreitet, sehen wir die Wunder und Schätze, von denen wir umgeben sind.


(Rainer Maria Rilke)
 
 
 
 
 
 
 
 
 

„… Aller Anfang ist leicht....




„…

Aller Anfang ist leicht,
und
die letzten Stufen werden
am schwersten
und seltensten
erstiegen.“


(Goethe) 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

“(…) Am schlimmsten sind die ersten Tage....





“(…)

Am schlimmsten sind die ersten Tage,
da sitze ich immer und warte
und bin ein Bettler meiner Bucht.
Dann, mit jedem Tag ein wenig mehr,
gewöhn ich mich daran, auch ohne dich zu sein,
und auch nicht zu sein,

und in der Sucht nach dir bist du
und im Nichtsein ich bei dir.”

(Christian Uetz)
 
 
 
 
 
 
 
 

Aber die Lust....





Aber die Lust ist ja
so unzureichend
und zu lieben raubt mir
meine ganze Kraft.

(Anne Sexton)
 








Foto: Tim Maas











Manchmal erzähl ich mir eine Geschichte....





 
Manchmal erzähl ich mir eine Geschichte
Und ein andermal singe ich für mich ein Liedchen
Davon daß wir Beine haben nur damit sie schmerzen
Und eine Seele damit sie durchhält

(Jan Skácel)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Donnerstag, 27. August 2015

Zurück in unsere Welt






ZURÜCK IN UNSERE WELT


Still
hängt der Abend
über dem Land,
von leisen Fragen schwer

Ich kann dich
weder hören
noch sehen,
und doch
träume ich mich
zurück in unsere Welt.


(Patricia Schuster - Anfang und Ende - Glaube nicht, daß du ewig bist)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Foto: Tim Maas
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

In den Flüssen




 
 
IN DEN FLÜSSEN

In den Flüssen nördlich der Zukunft
werf ich das Netz aus, das du
zögernd beschwerst
mit von Steinen geschriebenen
Schatten.


(Paul Celan)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spatzen stürzen sich....





Spatzen stürzen sich in Lachen aus Licht
Gras am Straßenrand sprießt intensiv
Der einfache Tag
über unabsehbare Steine gehißt.

.

.

(Rose Ausländer)








"Rühre an das Leere .....





"Rühre an das Leere in deinem Leben,
und dort werden Blumen blühen."


(aus dem Zen-Buddhismus)









Foto: Tim Maas












Heute, ein Tag....







Heute, ein Tag
der verdeckt
geschieht.
Morgen, das ist
die Zeit bis zum Tod.


(Rainer Malkowski)









in meinem norden ....






in meinem
norden
flimmerst du
als polarstern.

manchmal tags
manchmal nachts

die sehnsucht
brennt einem
ein loch
in die
brust.

wann immer
es
ihr
passt.

ansonsten:
“du siehst alt aus
wenn du traurig bist.”

doch:
“sag nicht traurig,
wenn du einsam meinst.”


© 2014 — Freitag ist Rosa
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Erwarte keine Treue....





Erwarte keine Treue von den Nachtigallen, 
die jeden Augenblick eine andere Rose besingen.


(Saadi ca. 1210-1291 - eigentlich Muscharraf ad-Din Abdullah; persischer Dichter und Mystiker)








Foto: Tim Maas









an einem sommermorgen....





an einem sommermorgen
sagtest du


"dein einziges talent ist es
jahreszeiten zu hören
noch bevor sie
kommen"


da hörte ich ihn
den herbst


(Rea Revekka Poulharidou)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Helles Lachen






HELLES LACHEN


Er reiste viel.
So verwischte er die Erfahrung
der Ortlosigkeit.
Ein Genießer des Augenblicks,
begabt zur Illusion
einer sich selbst genügenden
Gegenwart.
Solange es dauert, sagte er,
und die Furcht
ließ ihn lachen - heller
als ich je einen Menschen
lachen hörte.


(Rainer Malkowski)







 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Mittwoch, 26. August 2015

“Du sollst ja nicht weinen.....






“Du sollst ja nicht weinen,
sagt eine Musik.


Sonst
sagt
niemand
etwas.”


 
(Ingeborg Bachmann, aus "Eine Art Verlust")





Aber ich war nicht....






Aber ich war nicht unbedingt den ganzen Tag hoffnungslos. 
Ich wachte hoffnungslos auf und versuchte,
dieser Hoffnungslosigkeit zu entkommen und ich entkam ihr auch bis gegen Mittag.
Am Nachmittag stellte sich die Hoffnungslosigkeit wieder ein, 
gegen Abend verschwand sie wieder,
in der Nacht, wenn ich aufwachte, 
war sie naturgemäss mit der grössten Rücksichtslosigkeit 
wieder da.

(Thomas Bernhard)
  












Foto: Tim Maas










… Er streift den Dingen dieser Welt ....





… Er streift den Dingen dieser Welt
ihre Regenbogenhaut ab
und schließt das Auge zu Tränen …


(Matthias Claudius) 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Sagt es nicht weiter:




 
Sagt es nicht weiter:
Mein Fall ist hoffnungslos,
denn ich leide an chronischer Sehnsucht
nach Dingen, die es auf Erden nicht gibt.

(Mascha Kaléko)
 
 
 
 
 
 
 
 
 

jede nacht wird zum morgen.....






jede nacht
wird zum morgen

und auch dies
ist ein abschied

lass uns wieder
leicht werden

lass uns wieder
weiterziehen

nie waren wir mehr
als ein windhauch

und kein luftzug
wird sich je wiederholen

doch in gedanken
streifte ich deine wange

daran werde ich mich
immer erinnern

auch und besonders
bei morgengrauen


© 2014 — Freitag ist Rosa
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Foto: Tim Maas
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Wohin wir uns wenden....





Wohin wir uns wenden im Gewitter der Rosen,
Ist die Nacht von Dornen erhellt, und der Donner
Des Laubs, das so leise war in den Büschen,
Folgt uns jetzt auf den Fuß.

Wo immer gelöscht wird, was die Rosen entzünden,
Schwemmt Regen uns in den Fluss. 0 fernere Nacht!
Doch ein Blatt, das uns traf, treibt auf den Wellen
Bis zur Mündung uns nach.



(Ingeborg Bachmann)
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Alles, was lange währt....





Alles, was lange währt,
ist leise.


(Joachim Ringelnatz)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Dienstag, 25. August 2015

Blinde Flecken






BLINDE FLECKEN

Dass wir so uneins sind hält uns zusammen
du dort ich hier – wir sind auf andrer Fahrt:
Dein Istgewesen mein Eswirdnochkommen
zwei blinde Flecken in der Gegenwart
die uns gehört wie Träume vorm Erwachen
wenn wir schon wissen dass wir Träumer sind
die mit uns spielt ein Weilchen in den Winden
bis jedes hier und dort sich wiederfindt.

(Ulla Hahn)
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Dinge sind einfach so, wie sie sind.....







Die Dinge sind einfach so, wie sie sind. 
Sie bringen uns nicht zum Leiden. 
Wie ein Dorn: Lässt uns ein scharfer Dorn leiden? 
Nein. Es ist einfach ein Dorn. 
Er tut niemandem etwas zu Leide. 
Wenn wir auf ihn steigen, werden wir augenblicklich leiden.

Warum leiden wir? 
Weil wir auf ihn steigen. 
Das Leiden kommt also von uns selbst.

(Ajahn Chah)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Foto: Tim Maas
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ich bin derselbe noch






"Die Nacht ist wie ein großes Haus.
Und mit der Angst der wunden Hände
reißen sie Türen in die Wände, -
dann kommen Gänge ohne Ende,
und nirgends ist ein Tor hinaus."


(Rainer Maria Rilke)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Er sah nichts.....




. . .


Er sah nichts als die blaue Blume 
und betrachtete sie lange mit unnennbarer Zärtlichkeit.


(Novalis 1772-1801)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Foto: Tim Maas
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Nicht ganz verloren der Tag....




 
 
Nicht ganz verloren der Tag
an dem du ein Wort findest,
nach dem du lange gesucht hast.
An dem du die Amsel hörst,
als wäre es das erste Mal,
ein Zusammenhang deutlich wird.

(Rainer Malkowski)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Und was wirklich ist.....






Und was wirklich ist, 
ist nur für eine bestimmte Zeit 
und einen bestimmten Raum eine Wirklichkeit.

- Anne Morrow Lindbergh -
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Foto: Tim Maas
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Wir Seesterne




Wir Seesterne

Das sind nicht nur
verlorene Haare.

Ein verlassener Ort
tut oft weh.

Wir vermehren uns
verstümmelt
durch Sehnsüchte.

–   –

Wir sind Seesterne.

–   –

Von nichts abgegrenzt.
Verlorene Verteilte.



(Miron Bialoszewski)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Montag, 24. August 2015

naheliegend






naheliegend

ich träume küsse
in die nacht

und worte
ohne
laut

das ungesagte
und das un
geahnte

liegt im schlaf
ganz eng
bei dir
.


(thepoemist)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

..."Mag Land um Land anwachsen.....





 
..."Mag Land um Land anwachsen zwischen uns, 
so muss doch dein Herz in dem meinen bleiben, doppelt schlagend.
Und was ich tu und träume, schließt dich ein…"


(Elisabeth Barret Browning)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Foto: Tim Maas
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

"...Und was ich tu....






 
"...Und was ich tu und träume, schließt dich ein…"


(Elisabeth Barret Browning)
 












Foto: Tim Maas











Seelen Duett





SEELEN DUETT


Der Draht
von mir zu Dir
gezwitschert von den Vögeln.


Gefühltes, Erlebtes,
vermischt mit Blütenstaub
getragen vom Wind.


Über Berge und Meere
Der Draht
von Dir zu mir.



(Rosalva Godim)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Du bahnst dir den Weg....





Du bahnst dir
den Weg winterwärts
durch buntes Laub
wagst dich einzunisten
im Nebelhaus
anzuhalten zwischen
den Zeiten
dich anzufreunden
mit den Geistern
der Dunkelheit
am Rande des Tages
aufzulösen
die Töne der Tristesse

(Annemarie Schnitt)