Freitag, 31. Januar 2025

Du bist dunkel vor Gold -...

 

 


Du bist dunkel vor Gold -
Auf deinem Anlitz erwachen
Die Nächte der Liebenden.

Ein Lied bist du
Gestickt auf Blondgrund,
Du stehst im Mond...

Immer wiegen dich
die Bambusweiden.


- Else Lasker-Schüler -

 

 

 

Ich habe...

 

 

Ich habe Hymnen, die ich schweige.

- Rainer Maria Rilke -

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




Donnerstag, 30. Januar 2025

Was mich am stärksten verwandelt habe?...

 

 

Was mich am stärksten
verwandelt habe?
Immer wieder die Liebe
die mich erhöht
und erniedrigt hat
und Schnee zurück liess
mit einer Fährte
weiss Gott wohin


- Erika Burkart -

 

 

 

"Ist es nicht schön, ...

 

 


"Ist es nicht schön, 

daß in unsrem Dasein so manches fremd und seltsam bleibt, 

wie hinter Efeumauern?"



- Robert Walser - 





Foto: Tim Maas





Mittwoch, 29. Januar 2025

Kein Lebendiges...

 

 

Kein Lebendiges ist ein Eins,
Immer ist's ein Vieles.

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
 

 

 

 

Erstickübung

 

 

Erstickübung



Tief denken
eindenken
ausdenken
jetzt nur mehr flach denken

Flach eindenken
ausdenken
eindenken
jetzt nicht mehr ausdenken

schön stillhalten
so bleiben
überhaupt nicht mehr
denken

oder nur
an etwas ganz anderes



- Erich Fried - 

 

 

 

Dienstag, 28. Januar 2025

ewiger schnee...

 

 

ewiger schnee bis tief
in die sommer hinein
und unter der haut
alle reste der Kindheit


- Lisa Elsässer - auswandern -

 

 

 

MELODIE

 

 

MELODIE

Man müsste es erreichen,
Daß man den Schmerz verwandelt
In eine reine Melodie,
Die nicht mehr von uns handelt.


- Eva Strittmatter -

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




Montag, 27. Januar 2025

Den gelben Astern ein Lied

 

 

Den gelben Astern ein Lied


Sie blicken durch den Regen hell mich an
so licht, daß sie die Sonne mir ersetzen.
Und gar nichts von des Regens Trauer kann
die leuchtend gelbe Freude mir verletzen.
Auflachend neigen sie sich in dem Grün,
das rein und frisch ihr Lachen mir begleitet –
ich leg' ihnen mein Lied zu Füßen hin,
weil sie mir eine Freude heut bereitet.

30.06.1941


- Selma Meerbaum-Eisinger -

 

 

 

Sonntag, 26. Januar 2025

„Je weniger Dinge...

 

 


„Je weniger Dinge man auf Erden wichtig nimmt,
desto näher kommt man den wirklich wichtigen Dingen.“

- Federico Garcia Lorca -

 

 

 

“Die Ruhe...

 

 

“Die Ruhe zieht das Leben an.”

- Gottfried Keller -

 

 

 

 

Foto: Tim Maas





Samstag, 25. Januar 2025

Wie sicher...

 

 

Wie sicher die Fliege
sich durchs Zimmer bewegt,
jetzt
auf einem Blatt Papier sitzt,
von dem sie nicht weiß,
daß es ein Brief ist,
in dem ein Freund beiläufig
über die Fliegen im Sommer klagt,
und in derselben Sekunde,
in der sie wieder abhebt,
höre ich,
wie Klaus und Carla im Nebenzimmer
über das Universum sprechen


- Rainer Malkowski - 

 

 

 

Nie will ich sagen müssen:

 

 

Nie
will ich sagen müssen:
ich habe mir die Welt
nicht genau genug
gemerkt


- Rainer Malkowski - 

 

 

 

 

Foto: Tim Maas





Freitag, 24. Januar 2025

Erwarte nichts...

 

 

Erwarte nichts. Heute: das ist
dein Leben.

- Kurt Tucholsky -

 

 

 

Fester Grund

 

 

Fester Grund

Wer sich an andre hält,
Dem wankt die Welt.
Wer auf sich selber ruht,
Steht gut.


Paul Heyse (1830-1914)

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 

 

 

 

Donnerstag, 23. Januar 2025

Das gebrochene Licht,...

 

 

Das gebrochene Licht, ein Fenster, das sich
weit öffnet im dunklen Zimmer.
Und Liebesworte, geflüstert, daß ich
sie mir bewahre für immer.

- Karl Krolow -

 

 

 

Ich lief entlang am leeren Strand,...

 

 

Ich lief entlang am leeren Strand,
Die tiefen Wolken ballten sich;
Ich schwor am grauen Meeresstrand:
„So einsam ist kein Mensch wie ich.“

Ich harrte eine Bleinacht lang;
Ich war die Regenschauer leid,
Erschrak, als meine Stimm erklang:
„Noch nie gab’s solche Einsamkeit.“

Doch wenn mein Herz an deinem ruht,
Dein unwirsch Kuss mich mundtot macht,
Weiß ich, nie war mir so zumut,
Nie hab so einsam ich gewacht.


Dorothy Parker (1893-1967)

 

 

 

Mittwoch, 22. Januar 2025

Ich hörte Dinge,...

 

 

Ich hörte Dinge, die nicht hörbar sind:
die Zeit, die über meine Haare floss,
die Stille, die in zarten Gläsern klang ...

- Rainer Maria Rilke -

 

 

 

Ich fühle ...

 

 

Ich fühle mich in der ganzen Welt zu Hause, wo es Wolken und Vögel
und Menschentränen gibt...


- Rosa Luxemburg - Briefe aus dem Gefängnis -

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




Dienstag, 21. Januar 2025

Eines Tages...

 

 

Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung.
Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion.

- Voltaire -

 

 

 

Einmal im Leben...

 

 

Einmal im Leben zur rechten Zeit
sollte man an Unmögliches geglaubt haben.


- Christa Wolf -

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




Montag, 20. Januar 2025

Im Schatten von Schultern...

 

 

Im Schatten von Schultern schwimmen
die Träume wie Fische.


- Karl Krolow - 

 

 

 

Im Feingefühl...

 

 

Im Feingefühl hat das Herz Geist.

- Sully Prudhomme -

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




Sonntag, 19. Januar 2025

DIE WOLKE

 

 

DIE WOLKE

Man kann mit ihr
spazieren gehen,
solange keine Himmelserscheinung
über sie herfällt.

Das Wasser widmet ihr
seine Aufmerksamkeit
und winkt aus verdunstenden Flüssen.
Es rührt an das Gedächtnis
des Regens.


- Karl Krolow - 

 

 

 

Ich glaube fest, ...

 

 

Ich glaube fest, dass die Natur bei allen Sorgen Trost spendet.

- Anne Frank-

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




Dein Ort...

 

 

Dein Ort ist
wo Augen dich ansehen.
Wo sich Augen treffen
entstehst du.

Von einem Ruf gehalten,
immer die gleiche Stimme,
es scheint nur eine zu geben
mit der alle rufen.

Du fielest,
aber du fällst nicht.
Augen fangen dich auf.

Es gibt dich
weil Augen dich wollen,
dich ansehen und sagen
daß es dich gibt.


- Hilde Domin -

 

 

 

Donnerstag, 16. Januar 2025

Sprich Blumen ans Fensterglas:

 

 


Sprich Blumen ans Fensterglas:
es ist draußen Winter.
Die Gefühle der Landschaft
heißen Langmut
mit erfrorenen Flüssen.


- Karl Krolow - 

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




Die Luft riecht schon nach Schnee...

 

 

Die Luft riecht schon nach Schnee, mein Geliebter
Trägt langes Haar, ach der Winter, der Winter der uns
Eng zusammenwirft steht vor der Tür, kommt
Mit dem Windhundgespann. Eisblumen
Streut er ans Fenster, die Kohlen glühen im Herd, und
Du Schönster Schneeweißer legst mir deinen Kopf in den Schoß
Ich sage das ist
Der Schlitten der nicht mehr hält, Schnee fällt uns
Mitten ins Herz, er glüht
Auf den Aschekübeln im Hof Darling flüstert die Amsel.


- Sarah Kirsch -

 

 

 

Mittwoch, 15. Januar 2025

antwort

 

 

antwort

aber ich breche dir
wörter wie brot              
streue krumen
auf weiße wege

elstern folgen
füchse nehmen
witterung
du aber fürchtest dich

vor dem schnee
vor der stille
vor dem gläsernen
gesicht

vor dem augenblick
wo der vogel
seinen schatten erkennt
die erde berührt


- Doris Runge -

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




"Nun stehst du starr‚...

 

 

"Nun stehst du starr‚
Schaust rückwärts ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
Vor Winters in die Welt — entflohn?"

- Friedrich Wilhelm Nietzsche -

 

 

 

Dienstag, 14. Januar 2025

Die Liebe konnt' nicht bestehen,...

 

 

Die Liebe konnt' nicht bestehen,
es kam zu große Kält':
wie sollen die Bäumchen blühen,
wenn so viel Schnee drauf fällt?

- Bertolt Brecht -

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 





BESCHEIDENE ANFRAGE

 

 


BESCHEIDENE ANFRAGE



Steht mein Bild wohl noch auf deinem Tisch?
Kramst du manchmal noch in meinen Briefen?
Ist das kleine Landhaus mit dem schiefen
Bretterdach auch jetzt noch malerisch?

Geht die Haustürklingel noch so schrill
Und verklingt erschrocken immer leiser ...
Bellt dein Dackel Julius noch so heiser?
Ists am Abend so wie damals still ?

Hast du immer noch kein Telephon?
Gibts auf dem Balkon noch Hängematten?
Spielt ihr manchmal noch die Schubertplatten
Auf dem altersschwachen Grammophon?

Gibts zum Tee noch immer Zuckerschnecken?
Sagt Johanna immer noch «der» Gas ... ?
Darf man in das teure Gartengras
Immer noch nicht seine Beine strecken?

Weht der Seewind morgens noch so frisch?
Grinst der Mond des Nachts noch so verlegen?
Gehst du manchmal mir zur Bahn entgegen?

... Steht mein Bild wohl noch auf deinem Tisch?
Steht mein Bild ...? - Ich hab’ es selbst zerrissen!
Glaub nur nicht, ich hätte deins vermißt.
Aber manchmal möcht man manches wissen,
Wenn man so mit sich alleine ist …



- Mascha Kaléko -

 

 

 

Montag, 13. Januar 2025

EINSCHNEIEN

 

 

EINSCHNEIEN


Weiter und tiefer.

Unsere weißen Schritte
schlafen ein.

Ein langsamer Vorhang
sinkt.

Der Puls schlägt lautlos
am Handgelenk.

Die Kälte steht am Mund.

Sieh dich nicht um -
niemand soll den Schnee
auf unseren Augen
finden.


- Karl Krolow -

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 





Eisnacht

 

 

Eisnacht


Wie in Seide ein Königskind
schläft die Erde in lauter Schnee,
blauer Mondscheinzauber spinnt
schimmernd über der See.

Aus den Wassern der Raureif steigt,
Büsche und Bäume atmen kaum:
durch die Nacht, die erschauernd schweigt,
schreitet ein glitzernder Traum.


Clara Müller-Jahnke (1860-1905)

 

 

 

Sonntag, 12. Januar 2025

Ich denke,...

 

 

Ich denke, wünschen hilft.

- Rahel Varnhagen von Ense -

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




Immer wieder

 

 

Immer wieder

Es kann alles noch sein.
Noch nie war das Schlimmste ganz da.
Wir haben noch Augen, zu schauen.
Wir haben noch Arme, Häuser zu bauen.
Aber das Schlimmste ist immer ganz nah.

Für uns kann alles noch sein.
Manches, was man nicht hat, wird man noch haben.
Alles wird aus sein, was man noch haben kann.
Aber immer wird irgendwo einer im Schutt graben
und die Stirn und den Arm finden von einem steinernen Mann.

Es wird alles noch sein.
Es wird alles noch aus sein.
Aber immer wieder wird einer noch Mut haben
und sagen: »Fangen wir an!«
Und es wird wieder ein Haus sein.


- Ernst Jandl -

 

 

 

Samstag, 11. Januar 2025

Vielleicht kannst du einen Zugang finde...

 

 

Vielleicht kannst du einen Zugang finden
zu dem, was dir gewiss jeden Tag begegnet:
die Banalität dessen, was du tust...die Routine...
die tausend Ecken, an die du jeden Tag stößt...
Das alles kann von deiner inneren Einstellung
her eine andere Bedeutung bekommen.
Du kannst Ja-sagen lernen, Liebe und Hingabe
in alles hineingeben. Du wirst sehen, dass es die
Mühe ist, die dich zum Menschen macht.


- Anton Rotzetter -

 

 

 

als wäre ich nie gewandert,...

 

 

als wäre ich nie gewandert,
außer mit dir, mein Herz,
als könnte ich gar nicht wandern,
außer mit dir.


- Pablo Neruda -

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




Freitag, 10. Januar 2025

„Es sind nicht ...

 

 

 
„Es sind nicht unsere Unterschiede, die uns trennen.
Es ist unsere Unfähigkeit, diese Unterschiede anzuerkennen,
zu akzeptieren und zu feiern.“ —  

- Audre Lorde -

 

 

 

Achtsamkeit ist...

 

 

Achtsamkeit ist ein aufmerksames Beobachten,
ein Gewahrsein, das völlig frei von Motiven oder Wünschen ist,
ein Beobachten ohne jegliche Interpretation oder Verzerrung.

- Jiddu Krishnamurti -

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




Donnerstag, 9. Januar 2025

"Denn was täte ich,...

 

 

"Denn was täte ich,
wenn die Jäger nicht wären, meine Träume,
die am Morgen
auf der Rückseite der Gebirge
niedersteigen, im Schatten."

- Ilse Aichinger -

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 

 

 

 

Ich glaube,...

 

 

Ich glaube, ich habe Ihnen schon einmal geschrieben, dass mir unser Leben oft wie ein Gang in einem unbekannten Lande vorkommt, denn ungewiss ist ja alles, was uns begegnet. Der Himmel ist überall in gleicher Nähe über uns und um uns, und ich vertraue wie Sie, dass er mir wird begegnen lassen, was mir gut ist; gleichwohl sind unsere Füße an den Boden gefesselt, und wir empfinden es schmerzlich, wenn wir in dürrem und heißem Sand dahin schreiten, und wir dürfen uns wohl nach den grünen Wiesen, Wäldern, nach den Orten sehnen, die liebreiche Menschen angebaut haben.


- Wilhelm Grimm an Jenny von Droste-Hülshoff, 9.Januar 1825 -

 

 

 

Mittwoch, 8. Januar 2025

das blau vom himmel kratzen...

 

 

das blau vom himmel kratzen
auf der dachzinne
wo die zeit steht
nur vogelgezwitscher
und wind

- sabina naef / leichter schwindel -

 

 

 

Das Zwitschern des Vogels...

 

 

Das Zwitschern des Vogels weckt den Menschen aus seiner Gleichgültigkeit.
Er lauscht dem Lied und rühmt die Weisheit dessen, der das süße Lied des Vogels schuf
ebenso wie die zarten Empfindungen des Menschen.

- Khalil Gibran -

 

 

 

Foto: Tim Maas





Dienstag, 7. Januar 2025

Freiheit

 

 

Ich kann nicht verstehen, was eine Freiheit bedeuten soll,
die mir von einem höheren Wesen verliehen wäre.
Ich habe den Sinn für die Hierarchie verloren.
Von der Freiheit kann ich nicht bloß die Vorstellung
des Gefangenen oder die des modernen Individuums im Staate haben.
Die einzige Freiheit, die ich kenne, ist die Freiheit des Geistes und des Handelns.


Albert Camus (1913-1960) 




Der Winter

 

 

Der Winter


Das Feld ist kahl, auf ferner Höhe glänzet
Der blaue Himmel nur, und wie die Pfade gehen,
Erscheinet die Natur, als Einerlei, das Wehen
Ist frisch, und die Natur von Helle nur umkränzet.

Der Erde Stund ist sichtbar von dem Himmel
Den ganzen Tag, in heller Nacht umgeben,
Wenn hoch erscheint von Sternen das Gewimmel,
Und geistiger das weit gedehnte Leben.


Friedrich Hölderlin (1770-1843)

 

 

 

Montag, 6. Januar 2025

In deiner Brust...

 

 

In deiner Brust sind deines Schicksals Sterne.

Friedrich von Schiller (1759-1805)

 

 

 

„Erwarten Sie keine Probleme...

 

 

„Erwarten Sie keine Probleme oder machen Sie sich keine Sorgen
darüber, was niemals passieren könnte. Bleiben Sie im
Sonnenlicht.“ —  


- Benjamin Franklin -

 

 

 

Foto: Tim Maas

 




Sonntag, 5. Januar 2025

Du kannst nicht sagen,...

 

 


Du kannst nicht sagen, ob er wirklich war,
ein kurzer Blick am Rand der Wirklichkeit.
als läge Luft mit Luft im Widerstreit.
Das du ihn sahst, macht den Moment sehr rar.

- Uwe Kolbe -

 

 

 

Da war im Traum...

 

 

Da war im Traum eine Pflanze
mit blau violetten Blüten
Ich erkannte dich an ihrer Zartheit

- Angelica Seithe -

 

 

 

 

Foto: Tim Maas

 

 

 

 

 

Samstag, 4. Januar 2025

Auf verwildertem Land...

 

 

 Auf verwildertem Land wächst vielerlei.
Im klaren Wasser schwimmen niemals Fische.
Darum sind dem Edlen Unreinheit
und Makel nicht fremd.
Drum versteift er sich nicht auf die Liebe
zum Reinen und das Wandeln
auf einsamen Pfaden.


- Hung Ying-Meng - 




Dein Traum

 

 

Dein Traum

Hinter deinen Lidern hing ein Traum.
Der ruhte lange dort ... bis er zum Saum
der Wimpern niedersank,
wo er sich noch einmal fing
und ihre Süße trank,
eh er mit sich geschehen ließ,
daß ihn dein Wimperzittern auf deine Wange fallen hieß,
und er als Lächeln über deine Lippen ging.


Hertha Kräftner (1928-1951)   





Foto: Tim Maas